Exkursion über Magerrasen und Streuobstwiesen rund um den Pestfriedhof im Nordwesten Allendorfs

Am Samstag, 22. Juni 2024 fand in Allendorf Lumda eine Exkursion zu drei weniger bekannten Naturschutzflächen statt, die von der Landschaftspflegevereinigung Gießen e. V im Auftrag der Stadt Allendorf betreut werden:

Die „Schweinskaute“ nördlich des Pestfriedhofs befindet sich ganz versteckt im Wald. Dort ist neben der Entwicklung des Magerrasens mit seltenen Pflanzenarten wie z. B. dem Bunten Vergissmeinnicht auch der Erhalt der halboffenen Landschaft für verschiedene Vogelarten wie dem Neuntöter wichtig.

Die Fläche „Vor dem Berg“ ist eine Streuobstwiese, die noch seltene Obstsorten beherbergt und mit einigen großen, alten Bäumen beeindruckt. Die Maßnahme wird aktuell deutlich erweitert und umfasst nun etwa 6,3 ha, die dem Naturschutz im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen gewidmet sind.

Ziel der Exkursion war der historische Pestfriedhof und „Pestilenzstrauch“, wo neben den artenreichen Magerrasen und Wiesen auch ein kulturhistorisch bedeutsamer Standort hergerichtet und erhalten wird. Die alte Friedhofsmauer des Pestfriedhofs, auf dem vermutlich im 17. Jahrhundert die Opfer der Pest aus Allendorf beerdigt wurden, wurde im Rahmen der Naturschutzmaßnahme freigelegt.

Bürgermeister Schwarz und der Stadtschäfer Jens Biedenkopf nahmen die Teilnehmenden bei der neu aufgestellten Infotafel zum Pestfriedhof in Empfang. Die neue Tafel wurde initiiert durch die Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte Allendorf a. d. Lumda e.V. und berichtet dank der umfassenden Recherche von Werner Heibertshausen von der Geschichte der Pest und ihren Auswirkungen in Allendorf sowie der Freilegung der Friedhofsmauer. Eine weitere Infotafel ist auch für den Ziegenberg in Planung.

Zum Abschluss gab es einen kleinen Imbiss, bereitgestellt durch den Stadtschäfer und die Stadt Allendorf. Umgeben von der Schafherde von Jens Biedenkopf gab es unter den etwa 25 Teilnehmenden einen regen Austausch zu den Projekten, der Schäferei und den Naturschutzmaßnahmen.